Bundesweite Kampagne „Stoppt Hass-Propaganda!“

Veröffentlicht am 19.12.2014

Vermeintlich objektive Informationen und „harte Fakten“, manchmal stark überzeichnete Bilder – damit beginnt häufig eine Propaganda-Strategie. Wenn die Argumente und Szenen auf den ersten Blick sehr überzeugend sind, werden sie häufig in sozialen Netzwerken geteilt und verbreitet. Um alle Nutzer im Internet aufzufordern, die oft verdrehten Nachrichten und Vorurteile nicht bedenkenlos zu akzeptieren, wurde die Kampagne „Die Erben der Rose” vom Trägerverein „Neues Potsdamer Toleranzedikt” gestartet. Gefördert wird sie im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im November 2014 wurde sie auf einer Pressekonferenz im BASE_camp vorgestellt.

Ein Lied für Toleranz

Der Name der Kampagne „Die Erben der Rose” spielt auf die antifaschistische Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ an. Es ist die bundesweit erste Kampagne gegen die Verbreitung von Hass-Propaganda in den sozialen Netzwerken und steht unter dem Motto „Stoppt Hass-Propaganda! Erst prüfen, dann teilen.” Dafür konnten bereits viele Unterstützer gewonnen werden, darunter Politiker, Schauspieler und andere Privatpersonen. Sie fordern auf mitzumachen und im Netz zu zeigen, dass man sich gegen Hass-Propaganda wehren kann und will. Die Idee dazu hatten der Komponist und Musiker Clemens Maria Haas und die Regisseurin und Multimedia-Produzentin Claudia Mielke. Zunehmend nutzen extremistische Organisationen und einzelne Fanatiker die sozialen Netzwerke im Internet zur Verbreitung totalitärer Ideologien, klagen die Bürgerrechtler. Haas trägt außerdem mit einem Musikvideo zur Kampagne bei.

Aufklärung mit Checklisten

Nutzer sozialer Netzwerke sollen „sich nicht zum Handlanger viraler Hetze im Internet“ machen lassen. Einen Beitrag leisten können die Unterstützer, indem sie die Botschaft von Toleranz verbreiten und gleichzeitig Aufklärung betreiben. So lautet ein weiteres Motto: „Statt Verboten und Zensur – kompetenter Umgang mit manipulativen Inhalten in den sozialen Netzwerken.“

Dafür wurde eine Checkliste zusammengestellt, mit deren Hilfe man Propaganda, insbesondere Hass-Propaganda, erkennen kann. Die Betreiber der Kampagne haben auch einige Beispiele im Netz recherchiert und erläutert – allerdings ohne die entsprechenden Links und Inhalte unnötig zu verbreiten. Da die Kampagne sich speziell auf soziale Netzwerke bezieht, kann man sie auch bei Facebook unterstützen und dort ihre Aktivitäten verfolgen.

Der vorstehende Artikel erscheint im Rahmen einer Kooperation mit dem Berliner Informationsdienst auf UdL Digital. Aylin Ünal ist als Redakteurin des wöchentlichen Monitoringdienstes für das Themenfeld Netzpolitik verantwortlich.

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