Digital Public Affairs: Wer mitreden möchte, muss präsent sein

Veröffentlicht am 18.06.2013

Wenn im September ein neuer Bundestag und somit eine neue Bundesregierung gewählt wird, werden sich viele Kommunikatoren, die im Bereich Public Affairs arbeiten, erst einmal umschauen: Wer sind die für mein Unternehmen bzw. meinen Verband wesentlichen politischen Entscheidungsträger? Und nicht minder wichtig: Wie erreiche ich diese? Sehr wahrscheinlich ist, dass Digital Public Affairs eine in Zukunft noch größere Rolle spielen wird, als es bisher schon der Fall war. Die Agentur MSL Germany hat Public Affairs-Mitarbeiter befragt, inwiefern Digital Public Affairs für ihre Arbeit eine Rolle spielt. Zu den Ergebnissen der Umfrage sprachen wir mit Axel Wallrabenstein, Chairman von MSL in Deutschland.

UdL Digital: Viele Akteure – auch im politischen Bereich – meinen, dass Social Media vor allem Facebook sei. Auch 43 Prozent der Befragten in der MSL-Umfrage nutzen vor allem Facebook zum Kontaktmanagement. Wie erklärt Ihr als Agentur den Kunden, dass auch andere Networks und Tools sinnvoll sein können?

Twitter legt zu

Axel Wallrabenstein: Wirklich zugelegt hat Twitter mit plus 16 Prozent – das ist auch mein Eindruck in der Debatte mit Politikern. Twitter ist schnell, bringt Argumente auf den Punkt und wird gerade in den kommenden Monaten im Wahlkampf noch an Bedeutung zunehmen. Auch wenn es dann nach dem 22. September in die konkreten Koalitionsverhandlungen und inhaltlichen Abstimmungen des Koalitionspapiers geht. Neben Facebook ist Google+ noch nicht so richtig angekommen – aber in Kombination mit Hangouts und auch Youtube sicher auf der Social Media Agenda. Quantität war wichtig – Qualität, Schnelligkeit und interessante Inhalte werden an Bedeutung zunehmen. Und Slideshare ist extrem hilfreich, um komplexe Präsentationen zu teilen, wie wir an unserer Umfrage beispielhaft zeigen.

UdL Digital: Von welchem Tool geht Ihr aus, dass es in den nächsten 18 Monaten massiv an Bedeutung gewinnt bzw. verliert?

Hangouts werden wichtiger

Axel Wallrabenstein: Ich denke, dass Hangouts auch in der konkreten Public Affairs-Arbeit wichtiger werden. Youtube hat in Deutschland noch wesentlich mehr Potential, Facebook und Twitter werden wachsen, und schon im nächsten Bundestag wird es eine erhebliche Verjüngung geben und damit auch eine stärkere Akzeptanz für Social Media. Salons, Parlamentarische Abende und direkte Gespräche bleiben natürlich wichtig.

UdL Digital: 52 Prozent aller Befragten sagen, dass sie Digital Public Affairs (bisher noch) nicht einsetzen. Was konkret verpassen sie? Welches Potential steckt in Digital Public Affairs?

Wer mitreden möchte, muss präsent sein

Axel Wallrabenstein: Public Affairs-Arbeit hat sich in bestimmten Politikfeldern klar etabliert und auch professionalisiert. Wer in der Netzpolitik mitreden möchte, der muss auf Facebook, Twitter, Google+ und Co präsent sein und aktiv in die Debatten eingreifen. Noch muss nicht jede Branche zwingend und allumfassend Digital Public Affairs einsetzen und leben – aber das ist eine Generationenfrage und wird zunehmend wichtiger. Am Ende muss der Köder immer dem Fisch und nicht dem Angler schmecken.

Hier können Sie die komplette Umfrage kostenlos runterladen.

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