Energiewende im Mobilfunk

Veröffentlicht am 09.11.2012

Zweite energieautarke Mobilfunkstation: Nach Versmold funkt bald Büren mit grüner Energie.

Mit Hilfe eines Autokrans hat die E-Plus Gruppe am vergangenen Dienstag in Büren-Barkhausen, südlich von Paderborn, einen weiteren energieautarken Mobilfunkstandort errichtet. In Betrieb nehmen wird das Mobilfunkunternehmen den neuen speziell verstärkten Schleuderbetonturm allerdings erst im kommenden Frühjahr. Zuvor stehen noch einige Restarbeiten auf dem Programm. Nach Versmold ist dies der zweite Funkturm, der eine Region zukünftig ohne Zuhilfenahme fossiler Energiequellen versorgen wird.

Zugleich entfallen damit auch aufwändige und kostspielige Tiefbauarbeiten für die Verlegung von Erdkabeln. Tatsächlich leistet der neue Funkturm einen positiven Beitrag zum Klimawandel: ein vernetztes System, bestehend aus vertikaler Windkraftanlage, Photovoltaikmodul und Brennstoffzelle liefert die benötigte Energie auf regenerativer Basis. Eine intelligente Computersteuerung sorgt für einen optimalen Energie-Mix aus den drei Einzelquellen, je nach Bedarf und Verfügbarkeit der Quellen schaltet sie diese zu. In wind- und sonnenarmen Zeiten greift die Anlage auf Akkus als Energiespeicher zurück, die wiederum überschüssige Energie speichern und bei Bedarf zurückgeben können – beispielsweise nachts.

Regenerativ statt fossil: Neue Form der Energie für Mobilfunknetze

Doch das Verfahren in Büren ist nicht neu: Erfahrungen mit dem Einsatz regenerativer Energiequellen für Mobilfunkstationen sammeln die E-Plus Techniker und Ingenieure seit vergangenem Jahr im westfälischen Versmold. Dort betreibt das Mobilfunkunternehmen seit April 2011 eine annähernd baugleiche Anlage. Insgesamt errichtet die E-Plus Gruppe in einem ersten Schritt von der Küste bis zu den Alpen nach und nach bundesweit mehrere Mobilfunkanlagen dieser Art. An den verschiedenen Standorten will man meteorologische und geographische Daten sowie deren Einfluss auf den Betrieb einer energetisch autarken Mobilfunkanlage messen. Aus den Messwerten lassen sich später gezielt Planungsgrößen für eine optimale Auslegung und Feinjustierung der einzelnen Komponenten bestimmen. Unterstützt wird die zukunftsweisende Technologieentwicklung, die wegen ihrer autonomen Funktion zusätzlich dem Katastrophenschutz dienen kann, vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Darüber hinaus begleitet eine Forschergruppe des Institutes für Elektrische Energietechnik der TU Clausthal das Projekt.

Mit der Inbetriebnahme der neuen innovativen Mobilfunkstation rechnet die E-Plus Gruppe im Frühjahr 2013, bis dahin stehen in Büren noch einige Arbeiten an. Eines weiß die E-Plus Gruppe aber schon heute: Regenerativen Energiequellen gehört die Zukunft, auch im Mobilfunk.

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