Macht der digitale Wandel Arbeit leichter – oder nicht?

Veröffentlicht am 27.03.2013

Der digitale Wandel hat längst auch den Arbeitsmarkt erreicht und die Art, wie wir arbeiten, verändert. Home Office wird mittlerweile von vielen Unternehmen angeboten. Ebenso flexible Arbeitszeiten und digitale Tools, die die Arbeit vernetzter und vor allem auch leichter machen sollen. Mit der Digitalisierung kommen aber auch große Herausforderungen auf Arbeitnehmer und -geber zu. Wenn man von überall und zu jeder Zeit arbeiten kann, bedeutet es auch, dass manche Arbeitnehmer unter Umständen deutlich länger arbeiten, als es ursprünglich in ihrem Arbeitsvertrag vorgesehen war. Inwiefern das ein Problem ist, darüber diskutierten beim letzten UdL Digital Talk Sahra Wagenknecht, stellvertrende Vorsitzende der Partei Die Linke, und Gero Hesse, Saatkorn.-Blogger sowie Gründer der Karriere-Plattform careerloft.

Wagenknecht fordert die 35 Stunden-Woche

Sahra Wagenknecht und Gero Hesse beim UdL Digital Talk
Sahra Wagenknecht und Gero Hesse beim UdL Digital Talk,Foto: E-Plus Gruppe

Es war sogleich Wagenknecht, die die Risiken der neuen Arbeitswelt hervorhob: „Ich finde es problematisch, wenn Menschen in einem Abhängigkeitsverhältnis gezwungen sind, rund um die Uhr, also auch nach Feierabend und an den Wochenenden, verfügbar zu sein.“ Eben das macht die Digitialisierung möglich. In dem Punkt waren sich beide Diskutanten einig. Hesse aber sieht diesen Umstand anders: „Das ist nur dann ein Problem, wenn ich als Arbeitnehmer zu wenig Eigenverantwortung und Selbstdisziplin habe und mein Leben von Arbeit bestimmen lasse.“ Wagenknecht konnte dieses Argument kontern: „Menschen, die sich in einem Abhängigkeitsverhältnis befinden, haben selten die Möglichkeit zu sagen, dass sie am Abend oder am Wochenende mal frei haben wollen.“ Hesse betonte, dass das Internet auch bei der Wahl des Arbeitgebers zu viel mehr Transparenz geführt hat. Bewerber wüssten schon vor dem Eintritt in ein Unternehmen, was und welche Arbeitsbedingungen sie erwarten. Eine These war Wagenknecht eminent wichtig: Sämtliche Studien und Statistiken der letzten Jahre deuten darauf hin, dass mehr gearbeitet wird. Sie selbst hält eine 35 Stunden-Woche für angemessen und sinnvoll.“

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