Mit dem Kompass zu mehr Cyber-Sicherheit

Veröffentlicht am 01.10.2013

s scheint sich langsam herumzusprechen, dass das Internet keine Ländergrenzen kennt. Daher versuchen diverse Institutionen einen Monat lang die europäische Öffentlichkeit für das Thema Cyber-Sicherheit zu begeistern – oder vielmehr, sie für die Risiken des Internets zu sensibilisieren. Der Oktober ist der Cyber Security Month – eine Kampagne, die als europaweites Pilotprojekt im Oktober 2012 erstmalig getestet wurde.  An dem Versuch nahmen acht Länder teil – von Luxemburg über Rumänien bis Norwegen – und führten verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen im Laufe des Monats durch, um Aufmerksamkeit für die Sicherheit im Netz zu erregen.

Sicherheit im Netz für ganz Europa

Wenig überraschend kamen die Beteiligten des Pilotprojekts damals zu dem Schluss, dass es ein großer Erfolg war und man das Projekt unbedingt auf den europäischen Raum ausweiten sollte. So findet also in diesem Jahr im Oktober der European Cyber Security Month (ECSM) statt und ruft, ganz im Sinne der Cybersicherheits-Strategie der EU, zur Partizipation auf.

Europaweit werden im Laufe des Monats verschiedene „Awareness Campaigns“ präsentiert. In Deutschland sind jede Woche neue Themengebiete vorgesehen: Die erste Woche dreht sich um das Thema „Secure Surfing“ und erläutert Schutzmöglichkeiten gegen Malware. In der zweiten Woche steht „Secure mobile Surfing“ im Vordergrund und will über Tablets und Smartphones informieren, während sich die dritte Woche mit dem Thema „Secure Online-Shopping“ beschäftigt. Schließlich ist die letzte Woche auf den Bereich „Secure use of Social Networks“ fokussiert. Damit hoffen die Veranstalter, die wichtigsten Problemstellungen abzudecken. In Kooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden einige Kampagnen vorgestellt, wie etwa die interaktive, englischsprachige Seite der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ sowie das EU-Projekt „Klick safe“.

„Verwenden Sie sichere Passwörter.“

Außerdem stellt das BSI in Zusammenarbeit mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) den Sicherheitskompass vor, der die zehn häufigsten Sicherheitsrisiken benennt und Internetnutzer auffordert, sich auf dem Laufenden zu halten und Gefahren zu erkennen. Die Empfehlungen muten für Digital Natives selbstverständlich an. „Verwenden Sie eine Firewall“, heißt es unter anderem, „Vorsicht beim Download von Software aus dem Internet“, lautet ein weiterer Ratschlag des Sicherheitskompasses. Doch das BSI sieht dennoch die bestehende Notwendigkeit zur Aufklärung gegeben. Hard- und Softwarekomponenten werden noch immer häufig mit nur geringen voreingestellten Sicherheitsstandards ausgeliefert, so die Kritik der Behörde. Daher liegt es an den Nutzern, sich um die eigene Sicherheit zu kümmern und sich zu informieren.

Wenn der Monat der Cyber-Sicherheit seinem Ende entgegen geht, bildet der bisher wenig beachtete Tag des Internets am 29. Oktober einen Abschluss. Digitale Feiertage erfreuen sich bislang nur geringer Beliebtheit – das Internet ist schließlich immer da und ein freier Tag ist dafür auch nicht vorgesehen. Die Veranstalter hoffen jedenfalls, dass daraus im ganzen Jahr Sicherheit entsteht.

Der vorstehende Artikel erscheint im Rahmen einer Kooperation mit dem Berliner Informationsdienst auf UdL Digital. Aylin Ünal ist als Redakteurin des wöchentlich erscheinenden Monitoring-Services für das Themenfeld Netzpolitik verantwortlich.

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