Regierungsbericht zeigt Fortschritte bei der Integration von Migranten

Veröffentlicht am 13.01.2012

Die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer (CDU) präsentierte gestern in Berlin den zweiten Regierungsbericht zum Fortschritt der Integration. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens maßgebliche Fortschritte bei der Integration von Migranten zu verzeichnen sind. Gleichwohl gibt es in vielen Bereichen immer noch große Unterschiede zum Leben der einheimischen Deutschen.

Der Regierungsbericht ist eine der bislang umfassendsten Analysen zu dem Thema in Deutschland. Untersucht wurden der Stand und der Verlauf der Integration von 2005 bis 2010. Im Fokus standen unter anderem Fragen der sozialen und gesellschaftlichen Integration sowie der wirtschaftlichen Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund.

Laut Pressemitteilung der Bundesregierung zeigt der Bericht insbesondere positive Trends bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Der Anteil derjenigen ohne Schulabschluss ging um 15 Prozent zurück. In der zweiten Generation hat damit fast eine Angleichung an die Gesamtbevölkerung stattgefunden. Weiterführende Untersuchungen lassen darüber hinaus darauf schließen, dass nicht der Migrationshintergrund über die schulische Entwicklung entscheidet. Der wesentliche Faktor ist vielmehr die soziale Herkunft der Schüler. Zusätzlich ist von enormer Bedeutung, ob die Umgangssprache in der Familie Deutsch ist. Böhmer fordert: „Die Eltern müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Wir müssen sie aber auch stärker in die Bildungsarbeit einbinden.“

Trotz positiver Entwicklungen müssten ferner die Anstrengungen Ausbildungsbereich weiter verstärkt werden, da Migranten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung immer noch seltener an einer Berufsausbildung teilnehmen würden. Zugleich hat aber der Anteil der (ausländischen) Jugendlichen zugenommen, die eine allgemeinbildende Schule mit der (Fach-) Hochschulreife verlassen.

Für den Arbeitsmarkt konnte beobachtet werden, dass die Erwerbslosenquote bei Migranten deutlich von 18,1 Prozent im Jahr 2005 auf 11,8 Prozent im Jahr 2010 sank. Sie lag damit aber immer noch deutlich über jener der Gesamtbevölkerung. Als Ursache wird die bisher häufig fehlende Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen und Abschlüssen identifiziert. Die Staatsministerin bezeichnete hierzu das kürzlich verabschiedete Anerkennungsgesetz als einen entscheidenden Fortschritt und Meilenstein der Integration.

Das Fazit der Integrationsbeauftragten lautet: „Das Ziel der gleichen Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund ist in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zwar noch nicht erreicht. Wir dürfen daher mit unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Die Entwicklung geht aber klar in die richtige Richtung. Das zeigen vor allem die Ergebnisse für in Deutschland geborene Menschen mit Migrationshintergrund.“

Die Förderung von Menschen mit Migrationshintergrund stellt auch für die E-Plus Gruppe ein wichtiges Anliegen bei der Übernahme ihrer unternehmerischen Verantwortung dar. Das Unternehmen ist selbst ein Beispiel gelungener Integration – allein in der Unternehmenszentrale in Düsseldorf arbeiten Menschen aus mehr als 24 unterschiedlichen Nationen. Bei der zweisprachig ausgerichteten Unternehmenstochter AY YILDIZ wird darüber hinaus das Miteinander der deutschen-türkischen Kultur in allen Bereichen gelebt. Des Weiteren setzt sich E-Plus in Zusammenarbeit mit der Stiftung Digitale Chancen für die Belange von Migranten ein. Beispielsweise wurde beim dritten UdL Digital Roundtable der Frage nachgegangen, welche Rolle das mobile Internet im Alltag von Menschen mit Migrationshintergrund spielt und welche Potentiale dies für eine bessere Eingliederung in die Gesellschaft bietet.

Auch Elyas M`Barek setzt sich als Schauspieler mit ausländischen Wurzeln für die Integration von Migranten in Deutschland ein.

Beim letzten BASE Kaffeeklatsch in Berlin erklärte er uns, wie er seine Rolle beim Thema Integration sieht. M´Barek hat in seinen Filmen und Serien zwar oft die Rolle als „Macho-Ausländer“. Er füllt diese aber auf eine amüsante Art aus und spielt mit diesem Klischee. So gelingt es ihm überkommene Rollenbilder aufzubrechen. Insbesondere die Vielfältigkeit in den Medien ist für ihn ein wichtiger Beitrag für das Gelingen von Integration.

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