Cybersicherheits-Umfrage: Cybersecurity muss Chefsache werden!

Foto: CC BY 2.0 Credit Bitsfrombytes.com. Ausschnitt bearbeitet.
Foto: CC BY 2.0 Credit Bitsfrombytes.com. Ausschnitt bearbeitet.
Veröffentlicht am 16.04.2019

Angesichts dessen, dass im vergangenen Jahr beinahe jedes dritte Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wurde, herrscht weiterhin eine erstaunlich entspannte Stimmung. Denn viele Unternehmen und Institutionen unterschätzen bisher die Gefahr von Cyberangriffen. Das geht aus einer Umfrage zum Thema IT-Sicherheit hervor, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Rahmen der Allianz für Cybersicherheit durchgeführt hat. Gerade einmal 8 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sehen in Hackerangriffen ein Gefährdungspotenzial für die eigenen Betriebsabläufe. Dabei haben Cyberangriffe meist gravierende Folgen. Wenn es nach dem Vizepräsidenten des BSI, Gerhard Schabhüser, geht, ist ein Teil der Lösung eindeutig: Cybersecurity muss Chefsache werden!

 

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Cybersicherheit als Wettbewerbsvorteil?

Doch laut der Umfrage sehen gerade einmal ein Viertel der Unternehmen die Verantwortung für IT-Sicherheit in der Chefetage. BSI-Präsident Arne Schönbohm sieht in der Cybersicherheit dagegen einen wirtschaftlichen „Erfolgsgaranten“, welcher innerhalb jedes Risikomanagements seinen Platz haben muss.

„Die Risiken von Cyberangriffen und IT-Sicherheitsvorfällen sind zu groß, als dass man sie im Gesamtkontext des Risikomanagements des Unternehmens vernachlässigen könnte“,

so Schönbohm. Obwohl fast 40 Prozent der Befragten ebenfalls von der Cybersicherheit als Innovationstreiber im Wettbewerb überzeugt sind, ist der durch Cyberangriffe verursachte Schaden hoch: So gaben 87 Prozent der Befragten an, dass es 2018 nach einem Cyberangriff zu Betriebsstörungen oder gar kompletten Produktionsstopps kam. In mehr als der Hälfte der Fälle entstanden sogar zusätzliche Kosten durch Aufklärungsarbeit sowie bei der Wiederherstellung der IT-Systeme.

Prävention in der IT-Sicherheit ist mangelhaft

Nachholbedarf sieht das BSI vor allem in ganzheitlichen Managementsystemen für Informationssicherheit. Nur 47 Prozent gaben an, ein solch umfassendes System zu verwenden. Dagegen ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung zur Kontrolle der Netzwerk-Zugriffe wesentlich etablierter: Rund 42 Prozent erklärten, sich mit der zusätzlichen Sicherheitsebene zu schützen. Schönbohm verweist im Kampf gegen die Cyberangriffe und IT-Sicherheitsvorfälle das IT-Sicherheitsgesetz 2.0. Die weiterentwickelte Version des aktuellen Sicherheitsgesetzes soll laut Schönbohm „erhebliche Verbesserungen“ bringen und die Digitalisierung in Deutschland sicherer machen: „Informationssicherheit ist das neue ‚Made in Germany‘ in der Digitalisierung.“

Der „Krypto-Fachmann“ des BSI

Foto: CC BY 2.0 Credit Bitsfrombytes.com. Ausschnitt bearbeitet.

Gerhard Schabhüser übernahm im Januar 2017 das Amt des Vizepräsidenten des BSI mit dem Arbeitsschwerpunkt Entwicklung und Evaluierung kryptografischer Verfahren.  Neben der Beratung des BSI-Präsidenten in technischen und strategischen Fragen kümmert sich der Diplom-Mathematiker um die Umsetzung strategischer Vorhaben des BSI. Dazu gehört u. a. die Erhöhung der Skalierbarkeit der Dienstleistungen und Produkte des BSI. Mit UdL Digital sprach er aber zudem über die Zertifizierung von Telekommunikationshardware:

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion