Euroforum Jahrestagung „Telekommarkt im Umbruch“ – E-Plus: „Mobiles Internet für alle braucht bessere Rahmenbedingungen im Wettbewerb“

Foto: E-Plus-Gruppe
Veröffentlicht am 17.05.2011

Foto: E-Plus-Gruppe
Im Rahmen der Telekommunikationskonferenz „Telekommarkt im Umbruch“ des Veranstalters Euroforum mit Gastrednerin EU-Kommissarin Neelie Kroes bezog Thorsten Dirks, CEO der E-Plus Gruppe, heute auf einer Podiumsdiskussion Stellung zu den wichtigsten Branchenthemen. Den Fokus legte er dabei auf die Schaffung eines chancengleichen Wettbewerbs unter den Anbietern, die Datenstrategie der E-Plus Gruppe und die Regulierungspolitik der Bundesnetzagentur.

Dirks forderte hierbei ganz konkret eine wettbewerbsfördernde Regulierung und Umsetzung rechtlicher Vorgaben. Nur so könne Deutschland den internationalen Rückstand bei Breitbandtechnologien aufholen und einen echten Mehrwert für den Verbraucher schaffen: „Im Mobilfunk in Deutschland gibt es noch ein gewaltiges ungehobenes Potenzial, um den mobilen Breitbandausbau schnell und kostengünstig voranzutreiben. Die Nutzung wird allerdings durch einzelne Wettbewerber und die aktuelle Regulierungspolitik behindert“, so Dirks. Nur wenn es folglich gelingt, ein wettbewerbsförderndes Umfeld zu schaffen, kann der Markt für mobile Datendienste zur Erfolgsgeschichte mit innovativen Produkten, neuen Geschäftsmodellen und neuartigen Kooperationsformen werden.

Die strukturellen Ungleichheiten, die sich aus der historisch unterschiedlichen Frequenzausstattung der Netzbetreiber ergeben, führen zu Wettbewerbsverzerrungen, sodass eine Umverteilung der 900-MHz-Frequenzen geboten ist. Diese ist auch rechtlich auf Grundlage der europäischen Vorgaben aus der GSM-Richtlinie möglich, die von den Mitgliedstaaten verlangt, die Wettbewerbsverzerrungen bei einer Flexibilisierung des 900-MHz-Spektrums nicht länger hinzunehmen. Andernfalls würde die Frequenzflexibilisierung die Ungleichheiten weiter verfestigen und ausbauen: „Die von der EU geforderte Öffnung des 900 MHz-Spektrums für Breitbandtechnologien sorgt in der deutschen Umsetzung für zusätzliche Wettbewerbsverzerrungen. Das im Sinne des Wettbewerbs, der Verbraucher und der politischen Ziele eine Informationsgesellschaft zu beheben, ist Aufgabe der Bundesnetzagentur.“

Das Ziel muss es dabei sein, Vielfalt und Wettbewerb zu sichern und so das bestmögliche Angebot für die Verbraucher aufzubauen: „Es ist der gesetzlich verankerte Auftrag der Behörde als Anwalt des Verbrauchers ihre Aufgaben wahrzunehmen. Davon ist im Mobilfunk in letzter Zeit wenig zu sehen. Die letzten Entscheidungen zu Terminierungsentgelten, Auktionsregeln und zum Umgang mit dem Frequenzspektrum bei 900 MHz schützen die dominanten Markführer und verspielen so Chancen auf gesteigerten Wettbewerb, der schon immer Antrieb für Innovationen, günstige Preise und attraktive Services war.“

Nachdem die E-Plus Gruppe mit ihren Marken und Angeboten den Markt seit 2005 bereits für mobile Telefongespräche demokratisiert hat, setzt sie nun ihre Vision des „Mobilen Internets für alle“um: „Seit 2005 haben wir in Deutschland den Markt für mobile Telefongespräche aufgemischt und hier massiv hinzugewonnen. Jetzt nehmen wir uns den Datenmarkt vor und werden mobiles Internet für alle Realität werden lassen. Unseren Marktanteil wollen wir hier sukzessive steigern.“ Dieses wird nur durch entsprechende Preise und Angebote ermöglicht, wie Dirks betont: „Seit unserer 2005 gestarteten Offensive im Sprachtelefoniemarkt wissen wir: Damit Mobilfunk für jedermann relevant wird, müssen die Preise runter und die Kostentransparenz und –sicherheit rauf. Die medialen Diskussionen um Technologien und Bandbreiten sind da aus Kundensicht eher verwirrend und von der Nutzung abschreckend. Der technische Übertragungsstandard ist dem Kunden ebenso egal wie die nominelle Maximalgeschwindigkeit. Was er braucht, ist eine verlässliche Versorgung mit Geschwindigkeiten, die ein optimales Surferlebnis ermöglichen. Beim Smartphone ist das nicht mehr als 1 MBit/s – mehr geben normale Endgeräte in der Datenverarbeitung und Bildschirmdarstellung gar nicht her.“

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