Internet-Experten: Deutsche Parteien lassen Social Media-Kompetenz vermissen

Veröffentlicht am 13.03.2013

So richtig verwundert das Ergebnis nicht: Unsere Parteien haben kaum bis keine Ahnung von Social Media. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Internet World Messe und des Institut ibi Research.

Piraten schneiden am besten ab

Am besten schneidet die Piratenpartei ab, was einerseits kaum überrascht. Schließlich sind es gerade facebook, twitter und Blogs, die die Piratenpartei groß gemacht haben. Auf der anderen Seite konnte man in den letzten Wochen und Monaten gerade in diesen Netzwerken verfolgen, wie sich die Piraten selbst zerfleischt haben. So kann man gewiss konstatieren, dass kaum eine andere Partei die technische Komponente von Social Media so gut beherrscht wie die Piraten. Gleichwohl scheinen sie große Probleme im zwischenmenschlichen Umgang zu haben, was vor allem durch die Transparenz, die twitter und facebook mit sich bringen, offensichtlich wird.

Mehr Partizipation gewünscht

Von den arrivierten Parteien schneiden die Grünen mit 14 Prozent noch am besten ab – gefolgt von CDU/CSU, FDP, SPD und Linke. Signifikant ist die Aussage, dass 30 Prozent der Befragten keiner Partei Social Media-Kompetenz zutraut. Gleichzeitig wünschen sich aber 56 Prozent der Befragten mehr politische Partizipationsmöglichkeiten über Social Media. Nicole Rüdlin, Leiterin der Internet World Messe, macht vor allem Dialog und Authentizität als Entwicklungsfelder aus: „Parteien wollen die Vorteile von Social Media nutzen, übersehen dabei jedoch, dass es hier um einen direkten Austausch geht. Die junge Generation schätzt die Kommunikation authentischer Inhalte in Echtzeit viel mehr als gefilterte Nachrichten über die klassischen Kanäle.“

Die Befragung fand im Januar und Februar 2013 statt; beteiligt haben sich 1000 „Internet-Experten“.

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion