#BTW17 | Serie Jung, digital & im Bundestag: „Berlin in 1 Minute“

Roman Müller-Böhm, Pressefoto FDP / Bernhardt Link Farbtonwerk
Roman Müller-Böhm, Pressefoto FDP / Bernhardt Link Farbtonwerk
Veröffentlicht am 22.01.2018

Gestern noch im Hörsaal oder in der Ausbildung und heute schon Abgeordnete oder Abgeordneter im Bundestag – für einige junge Menschen ist dieser Schritt nach der Bundestagswahl am 24. September 2017 Realität geworden. Knapp vier Monate Politikbetrieb in der Hauptstadt haben die jungen MdBs nun schon hinter sich. Was ist den Digital Natives unter den Abgeordneten wichtig? Und wie nutzen die jungen MdBs soziale Medien wie Facebook oder Instagram?

Während die im Bundestag vertretenen Parteien noch mit der Regierungsbildung beschäftigt sind, nutzt UdL Digital mit der Serie Jung, digital & im Bundestag die Zeit, sich die jungen Abgeordneten etwas genauer anzuschauen.

„Weg vom Papier, möglichst viel digital“

„Immer noch ein bisschen sprachlos. Ich kann einfach nur Danke sagen an alle Wähler, alle Unterstützer und an alle, die das hier ermöglicht haben“

verkündete Roman Müller-Böhm feierlich bei Facebook, kurz nachdem klar war, dass er als Freier Demokrat für den Wahlkreis Oberhausen/Dinslaken, in den Bundestag einziehen wird. Roman Müller-Böhm ist gerade erst 25 Jahre alt geworden und damit der jüngste Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Durchschnittlich sind die Parlamentarier im 19. Bundestag 49 Jahre alt.

„Die Stimmen der jungen Menschen in unserem Land kamen leider oft nicht so an, wie es wünschenswert gewesen wäre; diese Aufgabe will ich nun im Bundestag erfüllen“,

sagt der Student der Informatik und Rechtswissenschaften. Themenfelder, die Müller-Böhm besonders am Herzen liegen sind Digitalisierung, Bildung, Umwelt und Mobilität. Für die FDP-Fraktion will Müller-Böhm in den nächsten vier Jahren als Mitglied in den Ausschüssen für Recht und Verbraucherschutz sowie für Tourismus mitwirken.

In den sozialen Medien ist der junge Politiker vor allem bei Facebook aktiv. Seit der ersten Woche im Bundestag postet er bei Facebook, wo ihm an die 1300 Leute folgen, regelmäßig Videos unter dem Titel „Berlin in 1 Minute“. Im Selfie- oder Selbstauslöser-Modus erzählt Müller-Böhm darin von seinem politischen Alltag. Welche Termine standen an und was war besonders spannend? Mal hinterm Schreibtisch, mal draußen vorm Bundesstag oder drinnen vor der Kuppel liefert Müller-Böhm ein Update zu seiner Woche im Bundestag. Schon nach Folge 1 hatte Müller-Böhm die 1.000-Klicks-Marke geknackt.

Dass Digitalisierung für den jungen Politiker ein wichtiges Thema ist, zeigt Müller-Böhm in Folge 5 von „Berlin in 1 Minute“. Happy über sein neues eigenes Büro – zuvor musste er sich eines mit der Parteikollegin Nicole Westig teilen – kündigt Müller-Böhm darin sein Projekt „Digitales Büro“ an, zudem er ein paar Tage später auch eine Grafik postete. Er wolle in seinem Büro „weg vom Papier“ und „möglichst viel digital“ erledigen.

Instagram hui, Twitter pfui

Mal mit und mal ohne Filter postet Müller-Böhm auch regelmäßig Bilder bei Instagram. Meistens sind es Selfies von sich bei der Arbeit – etwa beim ersten Hammelsprung in der 19. Legislaturperiode oder aus der FDP-Fraktionssitzung. Hier und da sind aber auch ein paar private Bilder dabei. Zum Beispiel eines aus dem Kinosaal mit „Fack Ju Göhte 3“, oder ein Bild von „einem Sonntag in Berlin“. Große Reichweite hat der junge Müller-Böhm mit seinen Instagram-Posts allerdings noch nicht erreicht. Müller-Böhm hat nur 615 Abonnenten und die Anzahl der Likes seiner Bilder schwankt momentan zwischen 35-65. Die Instagram-Queen des Deutschen Bundestages, Dorothee Bär, bekommt von ihren fast 9000 Insta-Followern regelmäßig auch mal 500 Likes für einen Post.

Ein soziales Medium, das bei vielen, vor allem auch älteren Abgeordneten besonders beliebt ist, von Roman Müller-Böhm jedoch so gut wie gar nicht genutzt wird, ist Twitter. Zwar hat er einen Account und 273 Leute folgen ihm – sein letzter Post von insgesamt sieben ist allerdings vom Juni 2017. Anscheinend reichen dem jungen MdB auch Facebook und Instagram aus, um sein Anliegen zu erreichen, „die Arbeit als Abgeordneter transparent zu machen“.

Foto: Pixabay User TobiasGolla | CC0 1.0 | Auschnitt bearbeitet

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