UdL Digital BREAK_fast mit Florian Fodermeyer: Heiße vs. kalte Kommunikation

Foto: E-Plus-Gruppe
Veröffentlicht am 24.08.2011
Foto: E-Plus-Gruppe

Heute fand im BASE_camp das zweite UdL Digital BREAK_fast statt – diesmal mit Florian Fodermeyer  von Rebate Networks, der  darüber sprach, in  welchem Grad Kommunikationsmedien unsere Sinne beanspruchen und was das für soziale Kommunikation bedeutet.

Ausgangspunkt seines Vortrags war die von Marshall McLuhan geprägte Unterscheidung zwischen heißen und kalten Medien, die dieser 1964 in seinem Werk „Understanding Media“ traf:  Für McLuhan ist ein Medium jede Erweiterung von uns selbst – was neben Zeitungen, Radio oder Fernsehen etwa auch auf  Glühbirnen, Autos und Reden zutrifft. Der Grund dafür ist, dass all diese als Technologien Kommunikation erzeugen und ihre Ausprägungen die Art und Weise, in der die Welt wahrgenommen wird, verändern.

Um Medien dennoch klassifizieren zu können, unterscheidet McLuhan diese untereinander anhand des Partizipationsgrads, der von den Nutzern verlangt wird. Ein heißes Medium ist für McLuhan demnach ein Medium, das sich durch einen hohen Detailgrad und große Informationsmengen auszeichnet. Vom Rezipienten wird nur eine kleine Aufmerksamkeitsspanne sowie ein geringer Partizipationsgrad gefordert. Hierzu zählt McLuhan etwa Radio, Film und Buch.

Demgegenüber sind kalte Medien durch die aktive Einbeziehung und einen hohen Beteiligungsgrad der Nutzer  gekennzeichnet. In diese Gruppe gehören laut McLuhan alle sogenannten Kommunikationsmedien wie Telefon und Sprache.

Basierend auf dieser Theorie stellte Fodermeyer die Frage, zu welcher der beiden Gruppen die digitalen Medien zuzuordnen seien und kommt zu dem Schluss, dass eine eindeutige Gruppierung  nicht möglich sei, da diese vom Standpunkt des Betrachters abhinge: Man könne das Internet je nach persönlichem Interesse und Zielen sowohl mit geringer wie auch mit hoher Partizipation nutzen.

Dieses erläuterte er am Beispiel twitter: Man könne gleichermaßen als „stiller Rezipient“ tweets verfolgen ohne selbst aktiv zu werden, wie auch Inhalte absenden und in den Kommunikationsprozess eintreten. Wichtig wäre es, sich vor der Nutzung digitaler Kanäle über seine Ziele im Klaren zu sein und gemäß dieser zu entscheiden, ob man sie im Sinne heißer oder kalter Kommunikation nutzen will.

Bilder der Veranstaltung sind hier zu sehen.

Stattfinden soll das UdL Digital BREAK_fast in regelmäßigen Abständen. Falls jemand bei einer der nächsten Veranstaltungen selbst einen Gedanken vorstellen möchte, freuen wir uns über eine kurze Meldung.

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion