Wie twittert eigentlich… Manfred Weber?

Manfred Weber, MdEP - In Brüssel trägt er meist Anzug, zu Hause in Bayern gerne auch Janker, Foto. Manfred Weber
Veröffentlicht am 30.03.2016

Außen europäisch, innen bayerisch – so gibt sich der CSU-Europaabgeordnete Manfred Weber in Brüssel – und auf Twitter. Der Niederbayer ist seit 2004 Abgeordneter im Europäischen Parlament, 2014 wurde er Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei und damit Vizepräsident des Parlaments. Seine Twitter-Follower – seit neustem sind es über 7000 – können sich über weltpolitische Tweets mit bayerischer Note freuen.

Manfred Weber, MdEP - In Brüssel trägt er meist Anzug, zu Hause in Bayern gerne auch Janker, (c) Manfred Weber
Manfred Weber, MdEP – In Brüssel trägt er meist Anzug, zu Hause in Bayern gerne auch Janker, (c) Manfred Weber

Reichweite

Obwohl Manfred Weber schon seit 2009 bei Twitter ist, wurde der CSU-Politiker erst mit seiner Wahl zum Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei im Juni 2014 so richtig aktiv. Damals hatte er wenige Hundert Follower und lag damit bei den deutschen Europaabgeordneten nur auf dem 23. Platz, weit hinter Parlamentspräsident Martin Schulz von der SPD (damals 100.000, heute 200.000 Follower) oder den twitternden Grünen, wie Jan Philipp Albrecht (damals 10.000, heute 18.000 Follower). Inzwischen hat Weber seinen eigenen Twitter-Stil gefunden und freut sich offenbar über jeden Follower.

Lokal- und Weltpolitiker in einem

Mal auf Deutsch, mal auf Englisch – die Tweets von Manfred Weber richten sich zum einen an die Wähler und Unterstützer in der Heimat, zum anderen an sein europäisches und internationales Publikum. Wenn es um Auslandsthemen geht, lässt er auch gerne mal Tweets auf Slowakisch, Polnisch oder Italienisch verfassen. Doch nicht nur sprachlich ist der Twitterfeed bunt gemischt: Bilder vom Sonntagsstammtisch-Gespräch des Bayerischen Rundfunks in einem zünftigen Wirtshaus, Wahlkampfhilfe in Baden-Württemberg, Meinung zum Türkeikurs der EU und ein Foto mit Google-CEO Sundar #Pichai im Silicon Valley zeigen eine ganz normale Woche im Leben von Manfred Weber. Wer also eine Idee davon bekommen will, wo in der Welt (oder in Bayern) sich der konservative Europapolitiker gerade rumtreibt, kriegt auf Twitter die wichtigen Updates zu allen „produktiven Verhandlungen“ und „guten Gesprächen“ auf Webers Terminplan. Posen für seine Follower hat der Mann, der in Brüssel Anzug und „dahoam“ traditionsbewusst Janker trägt, perfektioniert. Damit setzt er auch beim Outfit sein Motto um: „Für Niederbayern. Für Europa“.

Meinung, aber wenig Konversation

Weber nutzt die sozialen Netzwerke vor allem, um seine Positionen zu vermitteln. Dazu verstehen er und sein Team es, Inhalte als „sharable content“ zu präsentieren, zum Beispiel in Form von einschlägigen Zitaten vor Bildern des Politikers „in action“. Den CSUler beschäftigen im Moment vor allem die Verhandlungen zur Zusammenarbeit mit der Türkei in Flüchtlingsfragen, aber auch Zukunftsfragen zur digitalen Gesellschaft, Datensicherheit und Innovationen. Nach dem verheerenden Anschlag in Ankara am 17. Februar zeigt Weber sich sichtlich betroffen, da er nur wenige Stunden zuvor am Anschlagsort war. Auch die jüngsten „barbarischen Anschläge“ in seiner zweiten Heimat, Brüssel, verurteilte Weber scharf. Neben dem Weltgeschehen äußert sich Weber bei Twitter aber auch zu Heimatthemen wie Leitkultur, konservativen Werten und Religion. Nur auf politische Debatten lässt sich Manfred Weber auf Twitter ungern ein. Wer seine Meinung teilt oder über ihn schreibt bekommt gerne mal einen Retweet, aber Weber nutzt Twitter nicht zum Meinungsaustausch mit den Followern oder zur politischen Diskussion mir anderen twitternden Politikern.

Fazit

Für einen Einblick in die Aktivitäten des hierzulande weitgehend unbekannten, aber international durchaus angesehenen Politikers lohnt es sich, Follower zu werden. Mit persönlichen Einblicken, wie einem Selfie vom Wiener Opernball, darf man allerdings nicht allzu häufig rechnen. In der eigenen Partei ist Weber übrigens einer der stellvertretenden Parteivorsitzenden. Für diejenigen, die den Machtkampf um die CSU-Spitze verfolgen, ist Manfred Webers Twitter-Feed deshalb ein „must“.

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