Netzausbau: Lob für den 5G-Plan der EU Kommission

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Veröffentlicht am 16.02.2017

Der Entwurf der EU-Kommission für einen 5G-Aktionsplan stößt im Europäischen Parlament auf Zustimmung. Der Entwurf einer Resolution, die Berichterstatter Michał Boni am 6. Februar im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) vorgestellt hat, findet sehr lobende Worte:

„The comission has proposed a well-designed agenda, timetable and concrete measures.“

Der „5G Action Plan“ der EU-Kommission ist ein Zeitplan für die europaweite Einführung von 5G. Die 5G-Frequenzbänder sollen gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten und der Branche festgelegt werden. Testläufe für den Mobilfunk-Standard der 5. Generation sollen bis 2018 stattfinden. Bis dahin sollen die Mitgliedsstaaten auch nationale Ausbaupläne für 5G festlegen. Für 2020 ist der gewerbliche Start der 5G-Technologie nach einem gemeinsamen Zeitplan vorgesehen.

EU Parlament

Die EU-Kommission rechnet durch den neuen Rechtsrahmen für Investitionen in Breitband mit einer Steigerung des BIP um zusätzliche 910 Milliarden Euro bis 2015 und 1,3 Millionen neuen Arbeitsplätzen. Durch den 5G-Aktionsplan könnten nach Ansicht der Kommission zwei Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden.

Der Resolutionsentwurf des polnischen EU-Abgeordneten Boni (EVP-Fraktion) sieht jetzt vor allem die Mitgliedsstaaten in der Pflicht, zum Erfolg des 5G-Rollouts beizutragen. The European parliament „calls on the member States to implement the 5G-Action Plan fully through coherent and timely action in regions and cities that encourages and incentivises cross-sector innovation and fosters an economic industry-wide cooperative framework.“ In seinem „explanatory statement“ zur Resolution lässt Boni anklingen, für wie bedeutsam er das Engagement der Mitgliedsstaaten hält:

„The member States must be willing to take part in clear, common and harmonised decision making process. Without national Broadband plans adopted in a timely manner, there is no possibility of launching investment and developing technologies and solutions, in particular the use of fibre solutions within 5G.“

In der Resolution wird gefordert, dass die Akteure auf dem Markt bei der Wahl von Geschäftsmodellen und Technik für ihr Netz Handlungsspielräume haben sollen:

The European Parliament „notes that sector players should benefit from a level playing field and should enjoy the flexibility to design their own networks, choosing their investment model and the most appropriate technology, including fibre-to-the-home (FTTh), Wi-Fi, G.fast, 2G, cable, satellite or any other rapid development technologies that will help connect all Europeans to VHC (Very High Capacity) networks.“

Boni spricht sich im Resolutionsentwurf für Deregulierung aus: The European parliament „highlights that the development of the gigabit society requires fewer and simpler rules, which should be future oriented, pro-investment, pro-innovation and based on an assessment of market competition, stresses that infrastructure based competition offers the potential for less regulation and allows for a fair long-term return on investments.“
Bis zum 28. Februar können die Ausschussmitglieder Änderungsanträge für die Resolution einreichen.

Der vorstehende Artikel erscheint im Rahmen einer Kooperation mit dem Tagesspiegel Politikmonitoring auf UdL Digital. Sascha Klettke ist Chef vom Dienst und Analyst für Netzpolitik.

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